28.07.2024, Bad Harzburg
Für viele Rennsportbegeisterte ist die Rennwoche in Bad Harzburg eines der Saisonhighlights im Jahr. So auch für uns. Das Meeting ist sehr familiär, man trifft sich nicht nur auf der Bahn oder abends an der Bar des Braunschweiger Hofs, sondern auch bei den vielen Aktivitäten, die der Rennverein neben den Renntagen organisiert. After Race Partys, Fußballspiel, Dinner Show usw. Hier verläuft sich die Rennsport-Kommunity nicht wie anderorts. Für eine Woche hatten wir dreiviertel des Stalles in den Harz verladen. Wir hatten ein gutes, eingespieltes Team und waren frohen Mutes. In den vergangenen Jahren konnten wir viele Erfolge am weißen Stein feiern. Wir sind hochmotiviert am Freitag losgefahren.
Aber igendwie war dieses Jahr der Wurm drin. Gleich am ersten Sonntag musste der Renntag wegen eines Unwetters und technischen Störungen bereits nach dem dritten Rennen abgebrochen werden. U.a. viel das Seejagdrennen buchstäblich ins Wasser. Am Donnerstag im Listen-Hürdenrennen ging der Bunker of the Meeting mit Cabot Cliff (St. Ahrens u.a.) unter Hakim Tabet an den Start. Wie jeder weiß ist die Phase bis zum Start für alle Beteiligten am aufregendsten und so geschah es, dass Zeit bis zum Start durch einen entlaufenden Hund auf de Geläuf zu einer Nervenprobe wurde. Über 20 Minuten verzögerte sich der Start ... aufreibend. Dann gings endlich los. Ein Pferd in dem kleinen 5er Feld wurde auf halbem Weg reiterlos. Hakim Tabet und Cabot Cliff steuerte Längen voraus einen sicheren Sieg vor Augen in die Zielgerade. Und dann geschah das Unfassbare. Das Rennen wurde einige Meter in der Zielgeraden abgebrochen. Ein Sanitätswagen hatte das Geläuf befahren und dies hatte zur Folge, dass das Rennen auf der Stelle abgebrochen wurde. Der gestürzten Reiterin und ihrem Pferd ist gottseidank nichts passiert, aber unsere Pferde und Reiter hatten alles gegeben mit dem Ergebnis: alles umsonst, außer Spesen nichts gewesen.
Der Trainer hat sich nach diesem Renntag übergangslos vom Rennplatz entfernt und wollte in der Bad Harzburger Fußgängerzone ein Bier trinken und eine Kleinigkeit essen. Nach der Bestellung des Bieres teilte ihm der Ober mit, dass die Zapfanlage kurzfristig defekt ist.
An diesem Renntag hat beim Ausschlagen eines von Anna van den Troost gerittenes Pferd (keines von uns!) im Führring der Jockeystatue von Stephan Ahrens den Kopf abgeschossen. Noch Fragen? Es war irgendwie wie verhext. Auch der dritte Renntag endete für uns ohne einen Sieg. Dabei sollte es auch bis zum Schluss bleiben, wobei die sehr guten Leistungen von Wahrsager (Gestüt Haus Hahn mit Anna) als Lebensdebutant mit einem zweiten Platz und der Ehrenplatz im Agl. II von Rogue Spirit (GB) (M-B-A Racing) mit Antonia im Sattel sehr positiv hervorzuheben sind. Auch Alvediston (IRE), der bis zu seinem Start am Sonntag acht Rennen an der Strippe gewonnen hatte, viel dem Pech zum Opfer und beendete seine lange Siegesserie mit einem dritten Platz in einem Verkaufsrennen über 2.000 m mit Antonia,
Wir mussten bis zum allerletzten Rennen des Meetings warten, dann erst kam die Erlösung durch Mitchouka (GB) (Stephan Ahrens u.a.) im Seejagdrennen. Der mit 10 Jahren älteste im Stall holte unter Sonja Daroszewski die Kohlen aus dem Feuer und gewann das Rennen überlegen mit fünf Längen. Dieses Rennen, so scheint es, war wie für ihn gemacht. Im See wieselflink und unterwegs meisterte er den Kurs intelligent. Auch Upping the Anti (IRE) zeigt als Zweitplatzierter in dem Rennen eine gut Leistung. So war es am Ende doch noch versöhnlich für uns und alle Reiter und Pferde sind wohlbehalten wieder zuhause angekommen und das ist letztendlich entscheidend. Nächstes Jahr fahren wir wieder hin und sicher geht dann wieder mehr.
Fotos: @maxkoch_racing @marc.ruehl